Honolulu
        Marathon 2011 - Hawaii  | 
    
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Wiki durch Waikiki
Copyright für Text, Fotos und Grafik: Herbert
Steffny
(von
Herbert Steffny aus Honolulu, 11.12.2011, gleichzeitig auch für Laufreport.de)
Sie können gerne hierhin verlinken
Laufreise zum Honolulu Marathon? und Bildergalerie der Reise 2011
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        Es gibt doch Bier auf Hawaii Von wegen: „Es gibt kein Bier auf
        Hawaii...“ Es kommt in reichhaltiger Auswahl
        neben den unvermeidlichen amerikanischen
        „Budweiser“ oder kosmopolitischen
        „Heineken“ findet man aber entsprechend der
        geografischen Lage ein zirkumpazifisches Angebot vom
        japanischen „Sapporo“, mexikanischen
        „Corona“ oder neuseeländischen
        „Steinlager“ bis zum ausgezeichneten
        Bier der hawaiianischen Mikro-Breweries wie
        „Longboard“, „Lava“ oder
        „Firerock Pale Ale“. Bier gab es auch
        traditionell direkt nach dem Zieleinlauf unserer Marathonreisegruppe
        von InterAir, wenn auch
        unter erschwerten amerikanischen Bedingungen, nämlich
        versteckt in einer Papiertüte. Bier im Park oder gar
        Sekt mit der Liebsten am Traumstrand bei den fast
        allabendlichen romantischen Sonnenuntergängen unter
        Palmen ist zumindest offiziell nicht erlaubt.  Nackte Haut
        und harte Dollars  | 
    
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        Traum-Laufurlaub für über 100
        Deutsche Einen
        ganzen Reisetag entfernt und um 11 Stunden zeitverschoben
        liegt dieses vor Jahrmillion vom Höllenschlund des
        Pazifikbodens ausgespuckte paradiesische Archipel mitten
        im Pazifik. Inseln für Weltenbummler, Träumer und
        Hochzeitsreisende, Naturfreunde und Sonnenanbeter,
        Faulenzer und Sportbegeisterte wie Surfer, Schnorchler
        und Läufer. Über 100 Marathonis aus
        Deutschland machten sich Anfang Dezember ein eigenes Bild
        und verbanden die Teilnahme am 39.Honolulu Marathon mit
        einem Traumurlaub. Rund 60 Prozent der Teilnehmer kommen
        allerdings aus Japan. Mit rund 11.500 Finishern ist
        Honolulu einer der größten „japanischen
        Marathons“. Die reiselustigen Deutschen
        stellen nach den US-Amerikanern und Kanadiern immerhin
        schon das viertgrößte Nationenkontingent. Die
        Teilnehmerzahlen des Tropenmarathons gehen seit einem
        Höhenflug in den 90er Jahren, als 27.022 Läufer 1995
        das Rennen beendeten, stetig zurück. Zwar hat der Yen in
        den USA immer noch eine hohe Kaufkraft, aber die Folgen
        des Reaktor GAUs in Fukushima und ein ökonomischer
        Abschwung im Lande der aufgehenden Sonne sorgen für
        einen stetigen Rückgang der japanischen Teilnehmer.
        Zudem gibt es mittlerweile viele alternative tropische
        Destinationen für Laufreisende und so ist auch die Zahl
        der Deutschen mittlerweile auf weniger als die Hälfte
        geschrumpft. Alleine auf Hawaii gibt es mittlerweile
        fünf Marathons, die bekannteste Alternative ist der
        sogar zwei Jahre ältere Maui Marathon im September. „Aloha
        Spirit“ und „hang loose“  | 
    
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        Tipps für Strandläufer Traumstrände gibt es nicht nur auf
        der schönen Insel Maui. Selbst die Hauptinsel Oahu mit
        fast einer Million Einwohner und der Metropole Honolulu
        hat dem Insider viele Perlen zu bieten. Allen voran Kailua-
        und Lanikai Beach auf der Nordseite der Insel
        mit den zwei fotogenen, malerisch vorgelagerten Mokulua
        Islands. Die Zwillinge Moku Iki und Moku Nui zieren
        nahezu jeden Prospekt Hawaiis oder werden auch schon mal
        im Reisekatalog für die Karibik entliehen. Hier kann man
        auf feinstem Sand auch kilometerlang Joggen. Na klar
        barfuß, ohne die ganzen neumodischen
        Schuhkonstruktionen. Wer es wilder mag oder sogar surfen
        möchte, dem sei in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad Sandy
        Beach und Makapu Beach an der
        Ostseite oder Sunset Beach am Northshore
        empfohlen. Hier ist man mehr unter den Einheimischen,
        wenn nicht gerade wieder einer der vielen Weltcups und
        Meisterschaften im Surfen stattfinden. Dann pilgern
        Tausende zum Sunset Beach, um die kühnen Wellenreiter zu
        bestaunen, die auf ihrem Board in den je nach Windstärke
        vielen Meter hohen Wellen versuchen, den idealen Ritt
        durch die Röhre der überschlagenden Monsterwellen zu
        erwischen. Eine Woche
        zur Anpassung  | 
    
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        Feuerwerk am Start – Passatwind
        auf der Strecke In
        diesem Jahr war es mit 22 bis 26 Grad Celsius etwas
        kühler als sonst. Der befürchtete Regen, der noch am
        Vortag eine Open Air Veranstaltung am Waikiki Beach
        platzen ließ, blieb aus. Der Passatwind
        wehte stärker als sonst, kühlte aber dafür mehr. Die
        Luftfeuchte ist immer hoch. Erst nach 6.30 wird es hell,
        die Sonne brannte weniger also sonst beim Rückweg vom
        Wendepunkt in Hawaii Kai zum Kapiolani Park. Der Kurs
        führt von Honolulu City durch Waikiki, bergan um den
        markanten Diamond Head Krater entlang
        dem Meer auf dem nur leicht welligen Kurs dem
        Sonnenaufgang entgegen. Nach dem Feuerwerk am Start um
        5.00 Uhr beim Ala Moana Shopping Center durchläuft man
        in der Dunkelheit die Palmenboulevards der weihnachtlich
        geschmückten Stadt. In der ersten Morgenröte passiert
        man die prachtvollen Millionvillen der besser Betuchten
        in Kahala. Nach der Wende steht die Sonne im Rücken und
        der Wind bläst die Läufer zurück zum Ziel im
        Kapiolani Park. Unterwegs fast nur fröhliche
        (japanische) Gesichter und deren gellender Anfeuerungsruf
        „Gambate, gambate!“ was soviel heißt wie:
        „Kämpfe! Halte durch!“ Spassvögel,
        Verrückte und Selbstdarsteller: mal als Mickey Mouse,
        Weihnachtsmann, in voller Armeemontur mit Rucksack oder
        als traditioneller hawaiianischer Krieger, im Hula
        Röckchen, aber auch sternenkriegsmäßig und
        schweißtreibend als „Darth Vader“ oder
        „Meister Yoda“ verkleidet, im Anzug oder in
        japanischen Getas, unmöglichen Holzschuhen, barfuß oder
        auf zwei Meter hohen Stelzen in acht Stunden. Fotomotive
        ohne Ende. Der „Aloha-Spirit“ hat längst alle
        ergriffen.  | 
    
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        Nicholas Chelimo verteidigt den
        Titel Unaufälliger
        ohne Stützsocken und Barfußschuhe, aber in Windeseile
        fegte die kleine Schar der Eliteläufer
        weit vor dem Tross der Spass- und Genussläufer durch
        Honolulu. Bei den Männern dominieren die Kenianer mit
        einer fast lückenlosen Siegesserie seit 21 Jahren. Bei
        den Frauen bieten die Russinnen, teils auch die
        Japanerinnen den Afrikanerinnen noch die Stirn. Bei
        diesem Rennen zahlt sich Erfahrung aus. Das mussten die
        beiden Schnellsten bei ihrem Debüt erfahren. Der Paris
        Marathonsieger (2:06:31 Stunden) Benjamin Kiptoo
        und der 2:06:34 Stunden Läufer Nicholas Manza
        kamen nicht auf das Treppchen. Den Sieg und die 40.000
        Dollar Prämie machten zwei alte Hasen unter sich aus.
        Bei rund 35 Kilometern sprengte der Vorjahressieger Nicholas
        Chelimo die siebenköpfige Spitzengruppe. Nur
        noch der zweifache Sieger von 2008 und 2009 Patrick
        Ivuti, der auch schon in Chicago gewann, konnte
        folgen. Doch Chelimo, der in Wien im Frühjahr noch
        hinter Ivuti einlief, konnte sich zwei Kilometer auf der
        Bergabpassage vom Diamond Head runter in den Park einen
        kleinen Vorsprung herauslaufen. Mit einigen Metern
        Vorsprung kam er auf die 700 Meter quälend lange
        Zielgerade. Selten war eine Entscheidung in Honolulu so
        knapp! Doch Ivuti konnte von Muskelproblemen geplagt
        nicht mehr kontern und sich mit drei Sekunden Rückstand
        und insgesamt 17.000 Dollar Prämie begnügen. Mit
        2:14:55 Stunden war Chelimo zwar etwas schneller als im
        Vorjahr, aber doch weit vom Streckenrekord (2:11:12
        Stunden) seines Landsmannes Jimmy Muinidi
        entfernt. Der bereits 37-jährige siebenfache Sieger
        konnte sich noch einmal als Sechster im Vorderfeld
        einsortieren.   | 
    
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        ![]() Den Massen dämmert's erst am Waikiki Strand (Foto: Copyright: Herbert Steffny)  | 
        ![]() Gemütlich - Kinderwagentruppe beim 10km Walk (Foto: Copyright: Herbert Steffny)  | 
    
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        Äthiopischer Doppelsieg bei den
        Frauen Bei den
        Frauen dagegen stieg die äthiopische Titelverteidigerin Belainesh
        Gebre aus, als es bei 22 Meilen zur Sache ging.
        Ihre Landsfrauen mussten es richten. Die 2:27 Stunden
        Läuferin Woynishet Girma trat an und
        konnte sich einen entscheidenden Vorsprung von 50 Metern
        herauslaufen, den sie bis ins Ziel verteidigte. Es war
        bei ihrem ersten Start in Hawaii auch der erste Sieg in
        ihrer Karriere. Inklusive Zeitbonus konnte sich die
        25-Jährige 43.000 Dollar erlaufen. Dahinter wurde es
        noch einmal spannend im Kampf um Platz zwei. Die kleine
        Äthiopierin Misiker Mekonnin Demissie
        spurtete in einem packenden Finish auf den letzten 100
        Metern die Russin Valentina Galimova
        nieder und sicherte sich 15.000 Dollar. Über
        19.000 Läufer und Wanderer 
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        Extrem hoher FrauenanteilDer Frauenanteil
        ist in Honolulu mit 47,1 Prozent extrem hoch. Zum
        Vergleich: in Berlin sind es nur knapp über 22 Prozent.
        Die stärkst besetzten Altersgruppen in
        5-Jahresintervallen sind die 25- bis 29- und die 30- bis
        34-jährigen Frauen. In den älteren Altersgruppen
        überwiegen wie bei uns die Männer (s. Grafik 2). Bester
        Deutscher unter 96 Startern und 95 Finishern (davon 64
        unter 5:00 Stunden) war der in unserer Gruppe mitgereiste
        Bruno Hornstein aus Wilhelmsfeld in
        3:09:54 Stunden auf Platz 110. Nach einem verhaltenen
        Beginn durchlief er Halbmarathon 1:38:07 Stunden und
        konnte dann noch mächtig zulegen. Beste Deutsche war auf
        Frauenrang 42 Marianne Preuss aus Bochum
        von der BSG Springorum in 3:31:57 Stunden. Das war trotz
        der Bedingungen nicht nur persönliche Bestzeit und eine
        ordentliche Leistung für eine W55 Läuferin, sie gewann
        als damit auch ihre Altersklasse vor 550 weiteren W55
        Läuferinnen. Zweitbeste Deutsche war gleich bei ihrem
        Marathondebüt die W45 Läuferin Gabi Itter
        aus Bad Homburg in 3:46:36 Stunden. 
 
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