| N.W.
schrieb:
 Sehr geehrter Herr Steffny, ich habe schon seit längerer Zeit
vor unter Anleitung Ihres Buches Marathon zu trainieren.
Jetzt habe ich eine Frage dazu: Was soll man machen, wenn man
während der Trainingszeit erkrankt? Wie soll man sich da
verhalten und wie soll man weitertrainieren? Bitte geben sie mir
Bescheid. Vielen Dank!
 
 Antwort
von Herbert Steffny Hallo
Frau W.,das ist gar nicht so einfach zu beantworten und hängt von der
Art und Dauer der Erkrankung und Pause ab. Am besten bespricht
man das mit einem (hoffentlich) sporterfahrenen Arzt ab. Daher
nur allgemeine Grundsätze:
 Bei fiebrigen
        Infekten gehört man grundsätzlich ins Bett, Training
        ist unsinnig bis sogar lebensgefährlich, da man im
        schlimmsten Falle ein Verschleppung von Keimen im Körper
        bis hin zu einer Herzmuskelentzündung riskiert.Eine Pause
        von mehreren Tagen macht nicht viel. Einfach wieder
        einsteigen im Plan.Eine Pause
        länger als eine Woche kostet dann schon etwas Form, und
        wenn es zwei Wochen oder mehr waren, muss man rechnen
        mindestens zweimal so lange zu brauchen, bis man wieder
        auf dem Ausgangsniveau vor der Erkrankung ist.Die
        unwichtigsten Einheiten, die nachzuholen sind, sind die
        Tempoeinheiten, am wichtigsten sind ruhige Dauerläufe
        (km-sammeln) und die langen Läufe im Marathontraining.
        Dabei muss man allerdings mit Maß rangehen. Zuviel auf
        einmal aufzuholen, kann einen Erkrankungsrückfall,
        Übertraining oder sogar Verletzung bedeuten.Nicht abwegig
        ist auch die Frage: Vielleicht ist die Erkrankung sogar
        Zeichen eines Übertrainings ?Im
        unangenehmsten Falle muss man den Marathon dann einfach
        aufschieben (einige Wochen später) oder sogar ganz
        ausfallen lassen (nächstes Jahr mit neuem Aufbau).
        Trainieren Sie also mit ihrem Körper und nicht gegen
        ihn. Betreiben Sie Aufbau und nicht Raubbau. In diesem
        Sinne weiterhin viel Spaß und Erfolg beim
        Marathontraining. Ich weiß
        wovon ich spreche. Bei den Olympischen Spielen 1988 in
        Seoul erkrankte ich einen Tag vor dem Rennen, 39.8
        Fieber..., das war's. Ein Start wäre unsinnig und
        vielleicht sogar lebensgefährlich gewesen. Schlimmer gehts nicht. Olympia
        ist nicht ein paar Wochen später und auch nicht im
        nächsten Jahr... :((
 Eine erkrankungsfreie Vorbereitung wünscht Ihnen
 Herbert Steffny
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